Institutioneller Rechtsmissbrauch-Befristungskette auf arbeitsrechtlicher Grundlage im Hochschulbereich

Die Befristung eines Arbeitsvertrages kann trotz Vorliegen eines Sachgrundes für die Befristung aufgrund besonderer Umstände des Einzelfalles aufgrund eines institutionellen Rechtsmissbrauchs unwirksam sein. Dies gilt auch für Befristungen im Hochschulbereich, die auf den Sachgrund der Drittmittelfinanzierung gestützt werden.Für das Vorliegen eines Rechtsmissbrauchs sprechen insbesondere eine sehr lange Gesamtdauer des Arbeitsverhältnisses und/oder eine außergewöhnlich hohe Anzahl von aufeinander folgenden befristeten Arbeitsvertägen mit dem selben Arbeitgeber.Gegen eine missbräuchliche Ausnutzung der Befristungsmöglichkeit sprechen hingegen Beschäftigungszeiten im Hochschulbereich, die der wissenschaftlichen Qualifikation des Mitarbeiters dienen.(Bundesarbeitsgericht 8.Juni 2016-7 AZR 259/14)